©Film JUWAA, Foto vom Set von Malkia Mutiri, www.artbymalkia.com
©Film JUWAA, Foto vom Set von Malkia Mutiri, www.artbymalkia.com

Grusswort

Da der Gasteig in Haidhausen weiterhin saniert wird, freuen wir uns, zu den 12. Afrikanischen Filmtagen München erneut in das Interimsquartier in Sendling, den Gasteig HP8 (Hans-Preißinger-Straße 8), einzuladen.

In herausfordernden und unsicheren Zeiten zeigen wir unter dem Motto „BONDS“ eine kleine Auswahl aktueller Filme aus afrikanischen Ländern, die sich der Bedeutsamkeit und Kraft vielfältigster Bindungen widmen.

Während ein Familienvater in Djibouti City bereit ist zu sterben, um das Leben seiner kranken Frau zu retten (GULED & NASRA) und ein Ehepaar in der marokkanischen Küstenstadt Salé heimlich und aus tiefer Zuneigung die Grenzen des klassischen Beziehungsmodells sprengt (LE BLEU DU CAFTAN), porträtiert der Dokumentarfilm MARCHER SUR L’EAU die Bewohner*innen des Dorfes Tatiste im Niger, die versuchen, das bedrohliche Problem des Wassermangels in ihrer Region – verursacht durch den globalen Klimawandel – zu lösen. LINGUI erzählt hingegen die Geschichte einer 15-Jährigen im Tschad, die in ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper sowohl von ihrer alleinerziehenden Mutter als auch von Frauen aus der Nachbarschaft unterstützt wird, und der von wahren Ereignissen inspirierte Musicalfilm HAUT ET FORT handelt von Jugendlichen in Casablanca, die eine vertrauensvolle Bindung zu ihrem Lehrer aufbauen und Rapmusik als Möglichkeit entdecken, ihre schwierigen Lebenswirklichkeiten auszudrücken.

All diese Filme beleuchten familiäre, partnerschaftliche, kollektive oder solidarische Bindungen, die stärker sind als persönliche Tragödien, diskriminierende und unterdrückende Gesetze, ökologische Ungerechtigkeiten oder schwierige Lebensumstände.

Abschließend erzählt das in Kinshasa und Brüssel angesiedelte Familiendrama JUWAA von einer einst engen Bindung zwischen Mutter und Sohn, die durch ein traumatisches Ereignis tief verletzt wird, viele Jahre später jedoch zu heilen beginnt.

In diesem Sinne präsentieren wir im Jahr 2022, in dem die Weltgemeinschaft vor enormen klimatischen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen steht, sechs ausgewählte Filme, die hoffen lassen, dass die Vielfalt an Bindungen – zwischen uns Menschen, zwischen Mensch und Natur, aber auch zwischen Mensch und Kunstzu einer positiveren, globalen Zukunft beiträgt.

Leni Senger & Ines Rehm / Afrikanische Filmtage MUC e.V.
in Kooperation mit Filmstadt München e.V. und der Münchner Stadtbibliothek